Zur
Familiengeschichte
Generationen von Genealogen haben sich mit der
Familiengeschichte befaßt und mit unterschiedlicher Sorgfalt Daten
zusammengetragen. Nachrichten aus dem 7. Jahrhundert erscheinen
zweifelhaft. Um das Jahr 1000 werden die Quellen jedoch
zuverlässiger.
Die Familie Bechinie von Lazan hat ihren Ursprung in dem alten und weit
verzweigten Haus von Seydlitz/ Seidlitz, welches in Schlesien ansässig
war, und mit dem sie auch ein gemeinsames Familienwappen
führt. Die gemeinsamen Ahnen haben am 9. April 1241 in der Schlacht von
Wahlstatt, welche unweit von Liegnitz tobte, tapfer gegen die Tataren
gestritten, darunter Hans von Seidlitz, welcher als Hofjunker des
Fürsten Heinrich des Frommen eine gewichtige Stellung einnahm. 100
Jahre später saß die Familie unweit von Striegau zu Laasan/Lazan.
Man darf annehmen, daß die Familie den dort befindlichen Rittersitz
inmitten eines künstlich angelegten Sees selbst erbaut hat. Damals war
es üblich, sich nach seinen Besitzungen zu nennen, und so nannte man
sich zunächst Seidlitz von Lazan. Im Jahre 1414 erwarb der Königliche
Kämmerer und Hauptmann von Breslau Heinrich Lefl von Lazan die
Herrschaft Bechin(ie)/Bechyne in
Böhmen, zu welcher neben der gleichnamigen Burg in ihrer Blütezeit auch
27 Dörfer gehörten. In der Folgezeit wurde der Familienname Bechinie
von Lazan gebräuchlich. Heinrich Lefl war es auch, der den berühmten
tschechischen Reformator Magister Johann Hus für anderthalb Jahre auf
seiner Burg Krakowetz versteckte.
Ferner erwirkte er ihm bei König Sigmund von Ungarn im Jahre 1415 ein
Geleitschreiben, damit sich dieser sicher zum Konzil nach Konstanz
begeben konnte.
Ende des 15. Jahrhunderts bildeten sich dann drei Hauptlinien des
Geschlechts heraus, die nach den jeweiligen Besitzungen in Pitschiner
Linie, Rossochatetzer Linie und Bernarditzer Linie unterschieden
werden. Aus der Rossochatetzer Linie tat sich dann Franz Bechinie von
Lazan dergestalt hervor, daß er mit Diplom vom 30. Mai 1712 in den
alten Böhmischen und erblichen Freiherrenstand erhoben wurde. Am 24.
September 1737 folgte ihm sein Vetter Franz Carl Bechinie von Lazan aus
der Pitschiner Linie nach, welcher an jenem Tage sein
Freiherrenstandsdiplom erhielt.
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